Das "Syndrom der anhaltenden sexuellen Erregung", das bei Frauen durch ständige Stimulation im Genitalbereich während des Tages charakterisiert ist, ist eine sexuelle Störung, die die Lebensqualität beeinträchtigt, ständige Unruhe und Anspannung verursacht und bei Vernachlässigung sogar zu Depressionen und Selbstmordgedanken führen kann. In diesem Abschnitt finden Sie ausführliche Informationen über die "sexuelle Erregungsstörung ", die sich durch chronische, kontinuierliche Anfälle während des Tages bemerkbar macht.
Die anhaltende genitale Erregungsstörung ist eine sexuelle Störung, die sich durch einen erhöhten Blutdurchfluss und ein Gefühl der Fülle im Genitalbereich ohne sexuelles Verlangen oder sexuelle Stimulation manifestiert.
Schmerzhafte Stimuli treten meist um die Klitoris und in der Vagina auf. Schmerzen und ein Gefühl der Fülle können auch in den Brustwarzen auftreten. Die sexuelle Erregung wiederholt sich während des Tages ständig, ohne dass die Betroffene die Kontrolle darüber hat. Dies verursacht großen Stress und wirkt sich negativ auf die Lebensqualität aus.
Die anhaltende sexuelle Erregungsstörung ist im Volksmund auch als “Scheinorgasmus" bekannt. Während die alte Bezeichnung im Englischen "Persistent Sexual Arousal Syndrome" (PSAS),d. h. "Anhaltendes sexuelles Erregungssyndrom" lautete, lautet die neue Bezeichnung heute "Persistent Genital Arousal Syndrome" (PGAD),d. h. "Anhaltende genitale Erregungsstörung". Die Erregungen am Tag sind ziemlich hartnäckig und unwillkürlich. PSAS und PGAD sind Abkürzungen, die synonym zur Beschreibung dieses Syndroms verwendet werden (PSAS = PGAD).
Eine andere terminologische Definition ist "Persistent Genital Vasocongestion Disorder" (PGVD),eine Störung, bei der der Genitalbereich ständig durchblutet ist. Diese sexuelle Störung ist auch als "Restless Genital Syndrome" bekannt.
Der Geschlechtsverkehr besteht aus der sexuellen Stimulation, dem sexuellen Verlangen, der Erregung und der sexuellen Befriedigung (Orgasmus). Das heißt, damit eine Erregung stattfinden kann, muss zunächst ein sexueller Reiz und dann ein sexuelles Verlangen vorhanden sein. Allerdings herrscht bei PSAS ein Zustand der Erregung im
Genitalbereich ohne sexuelle Stimulation oder sexuelles Verlangen. Auf der anderen Seite gibt es in einem gesunden sexuellen Verhältnis zwar eine sexuelle Befriedigung, d. h. eine Entspannung nach dem Orgasmus, aber bei PSAS gibt es kein Gefühl der Entspannung und Befriedigung nach Erregung und Orgasmus.
Die Symptome von PGAD sind folgende:
Das führt bei den Betroffenen zu mäßigem oder sogar schwerem Leidensdruck.
Die Diagnose dieser Störung kann nach einer einfachen gynäkologischen Untersuchung und einer ausführlichen medizinischen Anamnese ("Anamneseerhebung") gestellt werden. Bei der Diagnose von PSAS werden Fragen zu den Beschwerden der Patientin, wann und wie die Beschwerden begannen, wann sie zunahmen und wie sich diese Situation auf ihr Leben und ihre Beziehungen zu ihrem Partner auswirkt, gestellt.
Wichtig für die Diagnose ist auch das Fortbestehen der Symptome über mindestens 3 Monate.
Die Antwort ist, Ja . "Hypersexualität" bei Frauen ist ein pathologisches sexuelles Problem und äußert sich durch eine übermäßige Vorliebe für Sexualität, die Unfähigkeit, mit Sex aufzuhören, ständige sexuelle Phantasien und die Schwierigkeit, sich von sexuellen Aktivitäten fernzuhalten. Das sexuelle Verlangen ist sehr hoch.
Das übermäßige sexuelle Verlangen bei Frauen, auch bekannt als "Nymphomanie", wirkt sich negativ auf das soziale Leben, die Psyche, das Arbeitsleben und die Partnerbeziehungen aus. Bei PGAD, dem Syndrom der ständigen sexuellen Erregung, besteht ein ständiger Erregungszustand ohne sexuelles Verlangen. Deshalb unterscheidet sich PGAD von der Nymphomanie, d. h. der Hypersexualität.
Die sexuelle Erregungsstörung ist ein selten auftretendes Problem. Da jedoch viele Frauen, die von diesem Problem betroffen sind, es niemandem mitteilen können, werden die tatsächlichen Zahlen in den Statistiken nicht erfasst.
Ja. Die anhaltende sexuelle Erregungsstörung ist eine sexuelle Störung, die auch bei Männern mit ähnlichen Beschwerden auftreten kann. Auch bei PSAS bei Männern werden ständige sexuelle Erregung, Völlegefühl und Beschwerden im Unterleib festgestellt.
Nach verschiedenen Quellen in der Literatur liegt die Häufigkeit von PGAD bei Frauen zwischen 0,6 % und 2,7 %. Bei Männern liegt diese Rate zwischen 1,1 % und 4,3 %. Die Beschwerden beginnen in der Regel im Alter von 37 Jahren und nehmen nach dem Alter von 60 Jahren ab. Auch ist die Krankheit bei gebildeten Menschen häufiger zu beobachten.
Die genaue Ursache ist nicht bekannt. In der Literatur wurden viele Theorien über die Ursachen der sexuellen Erregungsstörung formuliert. Einige von ihnen sind:
Wie man sieht, können neurale (Gehirn und Becken) und vaskuläre Probleme PGAD verursachen.
Diese Störung kann mit einigen sexuellen Traumata (z. B. Inzest, Missbrauch) aus der Kindheit zusammenhängen. Aus diesem Grund werden Kindheitstraumata in der Anamnese, die in der ersten Sitzung aufgenommen wird, definitiv mit ausgewertet.
PGAD ist häufig mit psychologischen oder sogar psychiatrischen Problemen verbunden.
Die sexuelle Erregungsstörung beeinträchtigt die Lebensqualität der betroffenen Person erheblich. Sie mindert sie das Selbstvertrauen, führt zur Einschränkung sozialer Aktivitäten, verursacht Probleme in Partnerbeziehungen und kann zu psychischen Problemen wie ständige Angst (Anspannung) und Depression führen. Im fortgeschrittenen Stadium kann sie sogar zu Selbstmordversuchen führen.
Um die Beschwerden bei PGAD zu verringern, können folgende Maßnahmen ergriffen werden. Diese sind:
Da die genaue Ursache der sexuellen Erregungsstörung nicht bekannt ist, werden viele Methoden zu ihrer Behandlung ausprobiert.
Einige der Methoden, die zur Behandlung der sexuellen Erregungsstörung angewendet werden:
Sexualtherapie ist bei Patientinnen mit sexuellen Traumata aus der Kindheit wichtig, um Bewusstheit zu schaffen und die Auswirkungen des Traumas zu verringern. Psychologische Unterstützung führt bei diesen Patientinnen zu sehr guten Ergebnissen. Wenn die Psychotherapie durch Übungen zur Entspannung der Beckenbodenmuskulatur unterstützt wird, sind die Ergebnisse noch zufriedenstellender.
Copyright 2025 Assoc. Prof. Dr. Süleyman Eserdağ. Mit den Beiträgen der Hera Vaginismus Treatment Association. Alle Rechte vorbehalten. Rechtliche Warnung